Das Brauchtum soll bewahrt bleiben

13/09/2010 23:24

Post by (mbt schuhe günstig) Sep 2010

Gutach. "Alles aus Stroh": Das waren am Wochenende die Thementage im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, wo sich geschätzte 2500 Besucher einfanden. Denn Stroh ist früher wie heute ein ganz besonderer Werkstoff und hat im Schwarzwald eine einzigartige Geschichte.

Obwohl schon immer mit dem elastischen, wasserabweisenden und wärmenden Rohstoff gearbeitet wurde, so waren die ursprünglichen Arbeiten doch eher grob. Der feine Zylinderhut hingegen, wie ihn die Schonacher zur Tracht tragen, oder der klassische Bollenhut, dessen Unterteil auch ein Strohhut ist, entwickelten sich erst Anfang des 18. Jahrhunderts – und zeitgleich ein florierendes Gewerbe für viele Bereiche des Lebens. Anstoß für die Renaissance des Strohs gab Obervogt Huber aus Triberg, der die erste Strohflechtschule initiierte. Barbara Ruf, die zusammen mit ihrer Kollegin Rosa Haberstroh am Samstag im Vogtsbauernhof die alte Kunst zeigte, weiß: "Von da aus hat sich die Strohflechterei ausgebreitet", berichtet sie: " Im Schwarzwald wird dabei vorwiegend Roggen verarbeitet: Dieser wird noch vor der Reife gesenst und zwei Stunden lang eingeweicht." Verwendet werde dann das Stück zwischen den Knötchen, so Ruf weiter. Danach gäbe es eine Vielzahl von Möglichkeiten und Techniken: Flechttaschen, Körbe Lesezeichen oder Strohschuhe. Beide Handwerkerinnen sind dabei mit Herzblut bei der Sache: "Es geht darum das Brauchtum zu bewahren", sagt Ruf, die sich vorstellen kann, dass Stroh bei entsprechender Produktion wieder ein Bestandteil des Alltags werden könnte: "Strohflechterei, das ist eine spannende Geschichte. Und es wird umso interessanter, je länger man sich damit befasst."

Gezielt auf Strohschuhe haben sich hingegen Martha und Rudolf Leitl aus Kirnbach spezialisiert, die ihr Können im Falkenhof zeigten. Martha Leitl stellt die Strohschuhe schon seit 30 Jahren her: Mit Schere, Nadel, Schraubenzieher und aus Winterroggenstroh entstehen in etwa 15 Stunden Schuhe in jeder Größe und mit farbigen Bordüren verziert. Ein Kinderstrohschuh in Größe 22 ist dabei etwa für 28 Euro zu haben. "Vor allem auf Fasnacht hin melden sich viele Zünfte und bestellen neue Schuhe", schildert Rudolf Leitl und erzählt weiter, dass er vor kürzlich in das Hobby seiner Frau eingestiegen sei: "Es ist zum einen ein Freizeitausgleich", sagt Leitl, "außerdem geht es uns darum, das Handwerk lebendig zu halten."

Vor allem die Kinder konnten am Wochenende wieder Hand anlegen und das Material ausprobieren. Denn vor dem Falkenhof wurden Strohmännchen und waschechte Vogelscheuchen mit alten Lumpen gebastelt. Insbesondere bei Kindern kommt der Rohstoff Stroh, gemessen am Andrang, richtig gut an. Das wissen auch die Handwerker: "Kinder sind dafür zu begeistern", freut sich Ruf, während sie für den achtjährigen Sebastian ein Tier aus Stroh bastelt. Dieser wiederum schaute gebannt zu, wie in Windeseile ein außergewöhnliches Spielzeug entsteht.

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